Gerne möchten wir an dieser Stelle unsere aktuelle Publikation „Open Schweiz – eine (selbst-)kritische Einschätzung aktueller Initiativen und Projekte zum Themenfeld Open Education Resources (OER)“ vorstellen. Sie ist soeben im Sammelband „Medien – Wissen – Bildung: Freie Bildungsmedien und Digitale Archive.“ erschienen, der vollständig open access zugänglich ist.
Offene Lehr- /Lernkulturen und technologische Entwicklungen bieten die Grundlage zur Weiterentwicklung der Ideen und Produkte, die unter dem Begriff OER subsumiert werden. Dabei sind – mit dem Blick auf digitale Archive – zwei Handlungstypen zentral: Die Speicherung und Bereitstellung von Ressourcen einerseits und die Nutzung dieser Ressourcen andererseits. In beiden Fällen nimmt die Haltung gegenüber „Open in Education“ eine wegweisende Rolle ein. Die Entwicklung zu einer Kultur der offenen Wissenschaft und Wissenschaftler/-innen steht erst am Anfang; eindrücklich sind aber schon jetzt die unzähligen und vielfältigen digitalisierten Lehr-/Lernmaterialien und die Zahl der im Netz frei zugänglichen Repositories (nicht nur im englischsprachigen, sondern auch im deutschsprachigen Raum).
Anhand einiger Aktivitäten der Schweizer Special Interest Group (SIG) Open Educational Resources (OER), die sich dem Themenfeld mit unterschiedlichen Zielen zuwendet, werden im vorliegenden Artikel systemische Überlegungen, d.h. bildungs- und hochschulpolitische sowie die ökonomischen Faktoren diskutiert. Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit in der SIG OER haben, so kontaktieren Sie per Mail Ricarda T.D. Reimer (Leiterin der SIG).
Verbunden mit der angestrebten Zugangsoffenheit der Materialien sollten Fragen der Qualitätsentwicklung und -sicherung einhergehen. Vor diesem Hintergrund sind sowohl der Umgang mit der Relevanz-Deutungshoheit (was ist es wert, gespeichert zu werden) als auch mit den letztendlich zur Verfügung gestellten Archivinhalten (Metadaten und Materialien) zu diskutieren. Darüber hinaus sind Nutzer/-innen mit den entsprechenden Kompetenzen auszustatten, diese Archive zu nutzen. Diese umfassen u.a. die Anwendungskompetenz als auch eine kritische Haltung gegenüber den Inhalten. Um diesen Ansprüchen nachzukommen sind information literacy und media literacy essentiell. Ein inhaltlicher Austausch zwischen den Akteur/-innen, sowohl Produzent/-innen als auch Nutzer/-innen, orientiert an den jeweils spezifischen freien Bildungsmaterialien, ist gewünscht. Ziel ist die Ermöglichung eines Fachdiskures, und – damit verbunden – eine Optimierung der Materialien.
Reimer, Ricarda T.D./Edinger, Eva-Christina (2014). Open Schweiz – eine (selbst-)kritische Einschätzung aktueller Initiativen und Projekte zum Themenfeld Open Education Resources (OER). In: Medien – Wissen – Bildung: Freie Bildungsmedien und Digitale Archive. Innsbruck: Innsbruck University Press. S. 257-276. URL: http://www.uibk.ac.at/iup/buch_pdfs/freie-bildungsmedien_web.pdf.