Mit E-Learning Tools effizienter lehren – Wiki, FAQ und How to Do

Als Lehrperson an der Hochschule sieht man sich häufig mit einem hohen Arbeitsaufkommen konfrontiert. Daran hat die Digitalisierung nichts geändert, ganz im Gegenteil: Wo früher einige wenige Fragen in einem persönlichen Gespräch, z.B. im Rahmen einer Sprechstunde, gestellt wurden, werden heute zu jeder Tages- und Nachtzeit E-Mails an Lehrende gesendet. Für Studierende mag das praktisch sein, Dozierende hingegen erleben eine E-Mail-Flut mit immer denselben Fragen zu denselben Themen. Hier kann der gezielte Einsatz von E-Learning Tools wie FAQ (Frequently Asked Questions), WikiGlossarForen oder How to Do-Beschreibungen Abhilfe schaffen! Diese Tools werden themenbezogen ein einziges Mal erstellt, danach können sie sukzessiv erweitert und immer wieder, von Semester zu Semester, von Seminar zu Seminar neu eingesetzt werden.

„Wie lang muss die Hausarbeit sein?“, „Was muss ich für das Referat vorbereiten?“, „Wie funktioniert das mit der Literaturrecherche?“. Zumeist sind das keine spezifischen Fragen zum Thema der Lehrveranstaltung, die per E-Mail an die Dozierenden gesendet werden, sondern vielmehr allgemeine Fragen zum wissenschaftlichen Arbeiten. Und dennoch kostet die Beantwortung viel Zeit.

Eine Lösungsmöglichkeit ist, die Beantwortung dieser Fragen auf Moodle auszulagern. Lassen Sie Ihre Studierenden gleich zu Beginn des Semesters wissen: Fragen per Mail werden nur beantwortet, wenn sie über die in Moodle verfügbaren Themen hinausgehen. Es bietet sich an, diese Themen in „Arbeitspakete“ zusammenzufassen, wie beispielsweise Arbeitspakete für die Gruppenarbeit, für die Planung und Durchführung von Projekten, für das Erstellen von Hausarbeiten, Berichten, Lernjournalen, für die Vorbereitung von Referaten oder für das Erstellen von Präsentationspostern. Ist das Arbeitspaket einmal erstellt, so lässt es sich mühelos von einem Moodle-Kurs in den nächsten kopieren.

Welches E-Learning Tool sich für welches Arbeitspaket am besten eignet, hängt unter anderem von der Struktur des Arbeitspaketes ab. Für eine Anleitung zur Planung und Durchführung von Projekten beispielsweise bietet sich ein Wiki besonders an, da Wikis durch ihre Netzstruktur vielfältige Verknüpfungen zwischen den einzelnen Projektphasen ermöglichen. Für die Vorbereitung von Referaten hingegen ist eventuell ein FAQ passender. Letzten Endes ist die Wahl des Tools jedoch auch Geschmacksache. Als Best Practice-Beispiel aus der Lehre ist „Vademecum“, das virtuelle Informationshandbuch der Mediävistik der Universität Tübingen zu empfehlen.

„Das ist aber ganz schön viel Arbeit!“ könnte man sich jetzt denken. Ja, stimmt, wenn man die Tools inklusive aller Informationen selbst erstellt. Eine Alternative wäre, solch ein Tool im Rahmen einer Lehrveranstaltung von Studierenden erstellen zu lassen (und evtl. in folgende Veranstaltungen zu kopieren und immer weiter auszubauen). Über den Einsatz von Wikis in der Lehre – als eines der vorgeschlagenen Tools – sprach letzten Herbst in der Veranstaltung „Appetit: Wikis in der Hochschullehre“ Dr. Johannes Moskaliuk, die PPT zum Vortrag finden Sie hier.

Werden Wikis, FAQs etc. von Studierenden erstellt, entstehen neben der Zeitersparnis für die Lehrperson weitere Synergien: Anhand der Artikel und Einträge können Lehrende ablesen, welche Themen für die Studierenden wichtig und bekannt oder auch unbekannt sind. So lässt sich das Erstellen eines Infotools zugleich als Methode der Abfrage und Aktivierung von Vorwissen nutzen.

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