Open Access (OA) als Konzept des offenen Zugangs zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen hat sich in den vergangenen Jahren auf wissenschaftspolitischer Ebene etabliert. Die OA‐Bewegung rückt insbesondere den Forschungsprozess ins Zentrum, d.h. den Zugriff auf Forschungsergebnisse im Rahmen von wissenschaftlichen Publikationen und Forschungsdaten. Der offene Zugang zu Lehr‐ und Lernressourcen, Open Educational Resources (OER), nahm in den bisherigen Diskussionen rund um Open Access einen geringeren Stellenwert ein, da die Erstellung und das Zugänglichmachen von OER aktuell nicht als Teil eines wissenschaftlichen Publikationsprozesses verstanden werden.
Überdies unterliegen digital verfügbare Bildungsressourcen zum einen grundsätzlich stärkeren Veränderungsprozessen als wissenschaftliche Publikationen, beispielsweise durch die diversen Beteiligungs‐ und Gestaltungsmöglichkeiten des Web 2.0. Zum anderen existiert eine Vielfalt an unterschiedlichen Formen und Formaten von offenen Bildungsressourcen. Nicht zuletzt sind urheber‐ und nutzungsrechtliche Fragestellungen eine weitere grosse Herausforderung von OER. Beiden Bewegungen gemein ist jedoch die grundsätzliche Forderung nach optimalem Zugang zur und Nutzung der Ressource Wissen als Forschungs‐ und Bildungsmaterialien.
Die Gemeinsamkeiten und Differenzen dieser beiden Richtungen der Open‐ Bewegung sind in den Blick zu nehmen. ‚Offenheit‘ gewinnt in aktuellen Initiativen und Projekten zunehmend an Bedeutung und dies auch aus bildungspolitischer Perspektive.
Sowohl die Sensibilisierung Hochschulangehöriger für dieses Themenfeld als auch der Aufbau bzw. die Verbesserung strukturierter Repositorien sind dabei zentral.
Als Fachstelle verfolgen wir das Ziel einer ganzheitlichen Betrachtung von Forschung und Lehre und aus den unterschiedlichen Konzepten von OA und OER mögliche Synergien auf didaktischer und ökonomischer aber auch insbesondere kultureller Ebene abzuleiten.
In Deutschland und Österreich werden politische Initiativen und Projekte rund um OER derzeit intensiver diskutiert als in der Schweiz, wie wir am OER Camp in Berlin feststellen konnten. In der Schweizer Hochschullandschaft stellt die SIG OER im Sinne der Vernetzung und des Austauschs den Anlaufpunkt zum Themenfeld dar. Hier treffen sich motivierte und engagierte Personen, die das Thema voranbringen möchten.
Information mit weiterführenden Links auf unserer Themenseite zu OER.
Blogbeiträge zum Themenfeld OER
Ricarda T.D. Reimer ist Leiterin der Special Interest Group (SIG) OER von eduhub.