E-Learning im Blick: Kollaborative Literaturverwaltung mit Mendeley

Literaturverwaltung klingt für viele Lehrende nach trockener Datenbankarbeit und den meisten Studierenden ist sie vollkommen unbekannt. Das muss nicht sein! Mit Mendeley gelingt nicht nur die Literaturverwaltung leicht. Mit wenigen Klicks kann Literatur hinzugefügt und diese direkt in der Sammlung bearbeitet werden. Überdies lässt sich Literatur gemeinsam sammeln und verwalten: Es ist nicht nur möglich, einzelne Titel bequem per Mail zu verschicken, es können sogar ganze Sammlungen gemeinsam (!) angelegt und gepflegt werden. Dies bietet hervorragende Möglichkeiten, Studierende zum Beispiel im Rahmen von Gruppenarbeiten nicht nur an ein neues Thema, sondern auch an Literaturrecherche und -Verwaltung heranzuführen.

Literaturverwaltungsprogramme gibt es viele, im Folgenden nenne ich die bekanntesten Programme:
EndnoteCitaviZoteroBibliographix und der Zettelkasten (nach dem Vorbild von Niklas Luhmann). Vielen Forschenden, Lehrenden und besonders den Studierenden fällt es häufig schwer, ein geeignetes Programm für sich auszuwählen und eine eigene Literaturdatenbank zu pflegen. Vielen Studierenden wird der Nutzen einer Literaturverwaltung erst am Ende des Studiums klar, wenn „plötzlich“ eine längere Abschlussarbeit zu schreiben ist, deren Literaturverzeichnis sich nicht mal eben schnell von Hand erstellen, ergänzen und in den gewünschten Zitationsstil verwandeln lässt. Im Folgenden möchte ich nicht auf Literaturverwaltung und das Zitieren im Allgemeinen eingehen, sondern ein bestimmtes Programm vorstellen, welches aus meiner Sicht besonders geeignet ist. Detaillierte Hinweise zum Erstellen einer Literaturdatenbank, zum Pflegen dieser und zum richtigen Zitieren stellt das Zentrum Lesen auf seiner Website zur Verfügung. Natürlich sind auch die Mitarbeitenden der Bibliotheken der FHNW Ansprechpersonen für diese Themen.

Mit dem Programm Mendeley ist Literaturverwaltung für mich inzwischen fast schon zum Vergnügen geworden. Hier seine Vorteile in Kürze: Das Programm ist kostenlos verfügbar, läuft auf Windows, Mac und Linux, kann offline und online genutzt werden (es synchronisiert sich online dann automatisch (!) und die passende App für iPad und iPhone gibt’s auch. So sind die Literaturverwaltung und eingebundene Texte (pdf) überall nutzbar. 1 GB Cloudspace für Backups gibt’s gratis dazu. Und natürlich lassen sich Literaturverweise und Literaturverzeichnisse in eigene Texte einbinden. Den MacherInnen von Mendeley ist es gelungen, das Programm so übersichtlich zu gestalten, dass sich Neulinge schnell zurechtfinden, aber auch erfahrenen Nutzenden eine Fülle von Anwendungsmöglichkeiten zur Verfügung steht, ohne dass die Übersichtlichkeit darunter leidet.

Eine Besonderheit von Mendeley ist die Möglichkeit zur Zusammenarbeit: Nutzen mehrere Mitglieder eines Teams Mendeley, so können diese online eine Gruppe bilden, Literatur für einander bereitstellen, gemeinsam neue Titel sammeln und bearbeiten. Für gemeinsame Projekte in Forschung und Lehre ist das eine wunderbare Möglichkeit, ortsunabhängig zusammenzuarbeiten.

Diese Online-Zusammenarbeit lässt sich auch in der Lehre nutzen: Studierende können z.B. in Gruppenarbeit an die Themen Literaturrecherche und -verwaltung herangeführt werden: Ihre Aufgabe könnte sein, relevante Literatur gemeinsam zu sammeln, auszuwerten, zu ordnen. Lehrende können, als Mitglied in der Gruppe deren Fortschritte beobachten und die Studierenden beratend unterstützen.

Literaturverwaltung lässt sich so frühzeitig in die Lehre und somit ins Studium integrieren, Studierende werden für das Thema sensibilisiert und entwickeln Kompetenzen, welche sie nicht nur für das weitere Studium, sondern auch darüber hinaus nutzen können.

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