Vom 30.11. bis 01.12.23 fand an der RWTH Aachen (D) zum zehnten Mal das e-Prüfungs-Symposium statt. Unter dem diesjährigen Arbeitstitel «Innovative ePrüfungskonzepte – Neue Ideen und individuelle Lösungen», trafen sich verschiedene Akteur*innen, darunter Administrator*innen, Entwickler*innen und Pädagog*innen aus dem Hochschulumfeld der Schweiz, Österreichs und Deutschlands. Neben einführenden Keynotes am Morgen, einer Poster-Session und neun spannenden Vorträgen bot die zweitägige Konferenz, die teilweise hybrid durchgeführt wurde, auch ein interaktives Element: die Besichtigung und das Erleben des mit insgesamt 209 Plätzen grössten E-Prüfungsraumes an der RWTH Aachen.
Die Inhalte der Vorträge im Rahmen innovativer E-Prüfungskonzepte, lassen sich neben einer allgemeinen, übergeordneten Ebene grob in drei grosse Anknüpfungsbereiche einteilen: Studierende, Prüfende und technische Aspekte. Entsprechend werden die zentralen medienpädagogischen Fragestellungen, z.B. welche didaktischen Herausforderungen sich bei innovativen E-Prüfungen ergeben oder welche Art der Prüfungsbegleitung und -aufsicht zielführend sein kann, immer wieder bereichsübergreifend benannt.
Die Fachstelle Digitales Lehren und Lernen – genauer das Team E-Prüfungen – hat als Single Point of Contact (SPoC) der PH FHNW genau diese Bereiche respektive das medienpädagogische Feld im Fokus. Die Institute wählen das konkrete Prüfungsformat/-setting aus und sind auch für die Erstellung und Implementation der Prüfungsfragen verantwortlich. Die ICT ist für die technische Prüfungsinfrastruktur (z.B. die Netzwerke vor Ort) zuständig. Abschliessend ist zu erwähnen, dass die Studierenden der PH durch die im Notebook-Obligatorium konkretisierten Vorgaben über eine zeitgemässe Hardware verfügen (sollten).
Auf dem Symposium standen die Studierenden gleich mehrfach im Fokus: Sowohl die Diversität unter ihnen als auch die Prüfungsbelastung im Studium wurden thematisiert und überdies Chancen und Risiken im Zusammenhang mit E-Prüfungen eingeordnet und diskutiert. Der Tenor, dass Studierende individuell von E-Prüfungen profitieren können, setzte sich dabei im Plenum durch. Hier bieten vor allem ein transparenter Prüfungsprozess, die Möglichkeit der Bereitstellung von zusätzlichen (komplexen) Materialien wie dem Lehrplan 21 etc. und die Aufgabenvielfalt mit Praxisnähe einen Vorteil.
Innovative Neuerungen für Prüfenden sind unterdessen Ansätzen aus dem Bereich Learning Analytics, die Hinweise auf die Funktionalität von E-Prüfungen geben können. Natürlich wurden – ganz aktuell – aber auch Einsatzmöglichkeiten von Large Language Modellen wie ChatGPT & Co. skizziert. Die Ideen dazu reichen von der Modifikation einzelner Fragen (Stichwort Item Shells) bis hin zur teilautomatisierten Bewertung offener Fragen in E-Prüfungen.
Schliesslich konnten technische Aspekte, die sich beispielsweise mit der Frage «Wie kann ich eine E-Prüfung technisch absichern?» in den Blick genommen werden. Hier konnte das FHNW-Projektteam des Teilprojekts Informatik der Hochschullehre 2025 rund um CAMPLA unter der Leitung von Niklaus Lang seine Entwicklung und den aktuellen Stand rund um den Lernstick und CAMPLA vorstellen.
Zwei intensive und bereichernde Tage beim diesjährigen e-Prüfungs-Symposium enden mit neuen Inspirationen und Erkenntnissen, von denen neben unserem Fachstellen-Team vor allem unser Beratungsangebot im Bereich E-Prüfungen profitieren wird.
Wir freuen uns schon jetzt auf das e-Prüfungs-Symposium 2024 in München (D).